20. November 2024

Generationenprojekt verbindet Jung und Alt

Manchmal entstehen die schönsten Verbindungen aus einem einfachen Gespräch. Ein Generationenprojekt bringt Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Roggern und Bewohnerinnen und Bewohner der Heime Kriens zusammen und zeigt, dass Alter keine Rolle spielt, wenn echte Begegnungen Brücken schlagen.

Vergangenes Jahr beim Adventskonzert in der Cafeteria Zunacher begann alles: Zoe Wey, Lehrerin im Krienser Schulhaus Roggern, und Anke Daver, Mitarbeiterin in der Tagesgestaltung/Kultur der Heime Kriens, kamen ins Gespräch. «Wäre es nicht toll, ein solches Konzert nicht mit den Schülerinnen und Schülern für die Bewohnenden zu veranstalten, sondern miteinander zu musizieren?», fragten sie sich.  Doch warum bei einem Konzert aufhören? Wäre es nicht noch schöner, wenn die Schülerinnen Schüler und die Bewohnenden, zwei völlig unterschiedliche Generationen, sich wirklich kennenlernen könnten?

So war die Idee für ein besonderes Projekt geboren: Die Klasse 6b des Schulhauses Roggern würde während eines Jahres regelmässig in die Heime Kriens kommen, um gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu singen, zu plaudern, voneinander zu lernen und vor allem Freude miteinander zu teilen.

Der Austausch beginnt

Noch vor dem ersten Treffen fand auf ungewohnte Weise ein spannender Austausch statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner schrieben Briefe an die Schülerinnen und Schüler und erzählten von ihren Hobbys, Lieblingsfächern, Lieblingsessen und prägenden Ereignissen aus ihrer Kindheit. Die Jugendlichen antworteten mit Videobotschaften über ihr Leben. Es war spannend zu sehen, wie sich die Zeiten in den letzten 60 bis 80 Jahren verändert haben, doch mindestens genauso faszinierend war es, die vielen Gemeinsamkeiten zu entdecken: Sowohl bei Jung als auch Alt rangierten Pizza, Älplermagronen und Pasta ganz oben auf der Liste der Lieblingsspeisen. Auch bei den Lieblingsfächern und den schönen Erinnerungen an Freundschaften und Familie zeigten sich viele Parallelen. Eine wichtige Erkenntnis: Ein friedliches Miteinander schätzen alle Generationen gleichermassen.

Ein lebendiger Auftakt

Beim ersten Treffen war die Aufregung bei allen Beteiligten gross: Zunächst wurden Namen ausgetauscht und Namensschilder befestigt. Dann ging es direkt ans Werk: In gemischten Gruppen wurden gemeinsam verschiedene Getränke – Smoothies, Bowls und Cocktails - gezaubert. Es gab eine Jury, die alles bewertete und sogar eine Journalistengruppe, die den Tag dokumentierte und fotografierte. Schon nach kurzer Zeit arbeiteten die Generationen Hand in Hand: Man half sich beim Schneiden und Zubereiten und so mancher Haushaltstrick, der sich über Jahrzehnte bewährt hat, wurde weitergegeben. Die Stimmung war ausgelassen, fröhlich und es wurde viel gelacht.

Für einige Bewohnende war der Trubel anfangs vielleicht ungewohnt, aber mehrfach hörte man den entschlossenen Satz: «Ich bleibe hier, es ist herrlich mit den jungen Leuten!» Am Ende des Vormittages wurden die Getränke gemeinsam verkostet. Besonders die Männer und die Jungen waren sich einig: Der Mango-Smoothie mit Ananas und Joghurt war der klare Favorit.

Blick in die Zukunft

Doch dieser Nachmittag war nur der Auftakt. In den kommenden Monaten werden sich die Bewohnenden und die Schülerinnen und Schüler zusammen auf die Adventskonzerte vorbereiten, die sowohl im Zunacher als auch im Grossfeld stattfinden werden. Das Repertoire wurde gemeinsam ausgewählt und die Vorfreude auf das Jahr voller gemeinsamer Erlebnisse ist riesig!

Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass Generationen nicht nur voneinander lernen, sondern auch gemeinsam wachsen können – und das alles mit jeder Menge Spass!