28. April 2021
Menschen im hohen Alter seelsorgerlich begleiten
Die Seelsorge in den Heimen Kriens ist Bestandteil der ganzheitlichen Begleitung und Betreuung der Bewohnenden. Die Heimseelsorge ist wie andere Dienstleistungen in die Strukturen der Heime integriert; personell wird die Seelsorgestelle von der Katholischen Kirche Kriens getragen. Zwei Seelsorgerinnen teilen sich die Vollzeitstelle.
Mit dem Eintritt ins Heim machen die Bewohnenden einen grossen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Ein Lebensabschnitt, der – auch wenn es der letzte sein wird – zu einer kostbaren und wertvollen Zeit werden kann. Mit dem «Konzept der Lebensgestaltung» rücken die Heime Kriens den Blick denn auch auf die Ressourcen der Bewohnenden und motivieren sie, die Zeit an ihrem neuen Lebensort aktiv und mit Lebensfreude zu gestalten.
Wichtige Lebensthemen
Dennoch stellt diese Lebensphase hohe Anforderungen an die Bewohnenden. Fragen nach dem Sinn dieser Lebenszeit, Umgang mit der Trauer um Angehörige, die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit oder auch dem Sterbewunsch – all diese Themen stellen sich vielen von ihnen mit neuer Dringlichkeit. Als Seelsorgerinnen begleiten wir sie in diesen Fragen. Zusammen mit den Bewohnenden suchen wir nach dem, was trägt. Die Suche und auch das, was wir finden ist so unterschiedlich wie die Menschen und ihre religiösen und kirchlichen Biografien.
Begleitung in Übergängen
Besuche und Gespräche bilden einen Schwerpunkt der Heimseelsorge. Besonders wichtig sind die Besuche in der Eintrittsphase. Der Eintritt ins Heim ist für viele Bewohnende schwierig und oft von starken Emotionen begleitet. Es sind viele Verluste, die bewältigt werden müssen. Nicht nur die vertraute Wohnung wird zurückgelassen. Meist gilt es gleichzeitig auch, mit den nachlassenden Kräften und Fähigkeiten zurecht zu kommen und sich in einem ganz anderen, neuen Leben zurecht zu finden.
Als Seelsorgerinnen sind wir mit den Pflegenden regelmässig im Austausch und unterstützen die Bewohnenden bei der Bewältigung von persönlichen Krisen. Und in der ganz letzten Lebensphase begleiten wir die Menschen im Prozess des Sterbens, sei es mit einem Gebet, mit stiller Präsenz oder mit einem Abschiedssegen
Ergänzt wird die individuelle Begleitung mit gemeinschaftlichen Angeboten. Die wöchentlichen Gottesdienste sind für viele Bewohnende wichtige Termine. Die vielfältige inhaltliche und musikalische Gestaltung machen die gemeinsamen Feiern für die Teilnehmenden zu einer wichtigen Quelle von Zuversicht und Lebensfreude.
Seelsorgerin Rita Gemperle (links) und Alice Steiner.