2. September 2019
Transkulturelle Kompetenz und Umgang mit Vielfalt
Gesellschaftliche Vielfalt ist in der Schweiz Realität und Normalität. Immer mehr Menschen haben einen Migrationshintergrund. Dies zeigt sich auch in den Heimen Kriens nicht anders. Vielfältige Biographien, Familien und Interaktionen gehören zu unserem Alltag. Dabei sind die Menschen zwar unterschiedlich, aber sie alle sind Teil der Lebensgemeinschaft und gestalten diese aktiv mit.
Der Begriff Transkulturalität stellt das Verbindende und Gemeinsame in den Vordergrund. Die transkulturelle Sicht ermöglicht einen Perspektivenwechsel, der stets das Individuum fokussiert und nicht die «Kultur». Es ist der Mensch mit seiner Geschichte, der berührt. Es ist die Vielfalt, welche vielfältige Denkansätze ermöglicht.
So werden zum Beispiel in den Heimen Kriens Workshops für Praktikantinnen und Praktikanten gemeinsam gestaltet. Dabei kann es durchaus sein, dass bei zehn Teilnehmenden acht aus verschiedenen Ländern und Kulturen kommen. So gestaltet sich schon die Vorstellungsrunde als interkulturelle Bereicherung. Das Erzählen über sich selbst, die Familie und sein Land erweitert den eigenen Horizont und weckt Verständnis füreinander. Die Toleranz anderen Menschen gegenüber wird gestärkt.
Wenn zudem in den Kulturwochen in den Heimen Kriens die Mitarbeitenden ihre typische Landesspeise kochen und den Menschen vorstellen und mit ihnen teilen – wird Kultur erfahrbar. Und wiederum ist dabei das Verbindende stärker – als das Trennende. Die Neugier und der Reiz des Fremden schaffen Beziehungen und intensivieren eine konstruktive und gleichwertige Zusammenarbeit.
Dort tragen sie dazu bei, dass:
- sich die kulturelle Diversität positiv auf die Teamentwicklung auswirkt.
- dass die anderen Arbeitsstile und Denkansätzen der Kolleginnen und Kollegen besser verstanden und Unterschiede so überwunden werden können.
- diese multikulturellen Teams neue Lösungen kreieren.
Und nicht zuletzt wirkt sich eine positiv gelebte Transkulturalität auch positiv auf das Zusammenleben aus, indem:
- die Bewohnenden kulturell ähnliche Ansprechpersonen haben, welche ihre Bedürfnisse als Vertreter der jeweiligen Kultur am besten kennen.
- indem die Empathie gegenüber den Bewohnenden verstärkt wird, da Mitarbeitende das Fremdheitsgefühl besser nachvollziehen können.
Quelle: Diplomarbeit Karolina Nicoud, «Chancen und Risiken multikureller Pflegeteams».